Rakija, der König aller Getränke

Rakija, der König aller Getränke

Rakijas zählen zu starken alkoholischen Getränken und werden durch Destillation von Most, Maische, Traubenschlempe oder anderem Obst hergestellt, und haben meistens einen Alkoholgehalt von 40%Vol. In unserem Gebiet wurden die Anfänge der Destillation bzw. des Schnapsbrennens zum ersten Mal im XI Jahrhundert aufgezeichnet. Die Geschichte des Rakija hat in den nächsten Jahrhunderten hauptsächlich dank den Mönchen verschiedener christlicher Klöster an Bedeutung gewonnen. Am Anfang nutzte man die Destillate, bzw. den Rakija, hauptsächlich als Heilmittel, und erst später zum trinken und geniessen.


 


Die Grundlage aller starken alkoholischen Getränke ist Ethanol oder Ethylalkohol. Das ist eine farblose und entflammbare Flüssigkeit mit angenehmen, berauschendem Duft und spezifischem alkoholischem Geschmack, die mit dem Geschmack des Obstes aus dem sie entstanden ist angereichert wird, und das ihr diese besondere geschmackvolle und duftende Note verleiht.


Sorten von Rakija

Der Geschmack und der Duft des Rakija, beziehungsweise das Aroma, das für jede Art von Rakija charakteristisch ist, hängt von den eingesetzten Rohstoffen ab. Nach dem Herstellungsprozess lagert der Rakija in speziellen Fässern, um eine besondere Note und die berühmte Qualität zu erhalten. Der Rakija kann in Holz-, Glas-, und in letzter Zeit auch Inoxbehältern gelagert werden. Holzbehälter – Fässer werden meistens aus Eichenholz gemacht (französisches, amerikanisches, bei uns sind das slawonische Holz und das Eichenholz aus der Homolje Region am berühmtesten) oder Eschenholz, falls man einen farblosen Schnaps erhalten möchte.


Rohstoffe für die Herstellung von Rakija

Für die Herstellung von Obstbränden kann fast jedes zuckerhaltiges Obst, verwendet werden (Pflaumen, Aprikosen, Quitten, Pfirsiche, Sauerkirschen, Himbeeren, Birnen).


Für einen Obstschnaps guter Qualität wird reifes, unversehrtes und gut erhaltenes Obst verwendet.


Die Schnapsherstellung kann auch mit anderen Rohstoffen vervollständigt werden, wie zum Beispiel:


 Weintrauben

 Getreide

 Waldfrüchte

 andere landwirtschaftliche Erzeugnisse (z.B. Kartoffeln)

In Serbien wird am häufigsten Rakija aus Pflaumen hergestellt, der Sliwowitz genannt wird, Rakija aus Birnen, besonders bekannt ist der Williamsbirnen Rakija, Apfelbrand – Jabukovača, Aprikosenbrand- Kajsijevača, Quittenbrand- Dunjevača, Traubenbrand – Loza und Komovica.


Trinkkultur des Rakija

In unserer Tradition ist der Glaube vertreten, dass ein Rakija gut, bzw. „stark“ ist, wenn sich beim heftigen Schütteln ein Blasenkranz bildet. Brandverehrer testen dessen Alter mit kreisförmigen Bewegungen, so dass die Wände des Glases feucht werden. Tröpfchen, bzw. “Tränen” zeigen sein Alter, je dicker sie sind und je langsamer sie herunterträufeln, desto älter ist der Rakija. Rakija wird aus kleinen Gläsern getrunken, 0.3 oder 0.5 dl, damit sein Aroma vollkommen zur Geltung kommt. Beim Rakijatrinken prosten sich die Geniesser mit den Worten “Živeli!” oder “U zdravlje!” zu. Wenn man Rakija trinkt, sollte man den getrunkenen Schluck beibehalten, und ihn langsam im Mund zerlaufen lassen, und danach langsam die Kehle runterlaufen lassen. Durch die Änderung des allgemeinen Eindrucks, des komplexen Aromas und des Tons, entfaltet der Rakija auf diese Weise seinen vollen Geschmacksopus und wird zum Genussgetränk. Im Ausland sind folgende Namen für Rakija populär: brandy, fruit brandy, plum brandy, gin, Schnapps. Falls er richtig verwendet wird, kann Rakija auch ein Heilmittel sein. Für den richtigen Genuss beim trinken wird eine Degustation in mäßigen Mengen, in angenehmer Atmosphäre, und am besten in guter Gesellschaft empfohlen.